Beschreibung
In den Jahren 1919/20 machte sich George Gershwin mit Broadway-Songs und einer ersten eigenen Show in New York einen Namen.
Doch reizte ihn auch bereits die Welt der klassischen Musik, die er mit seiner „Rhapsody in blue“ 1924 mit einem wahren Paukenschlag betreten sollte. Darauf hatte er sich unter anderem mit intensivem Kompositionsunterricht vorbereitet, in dessen Rahmen wohl 1919 als Übungsstück der kurze Streichquartettsatz „Lullaby“ entstand. Die eingängige Melodie gefiel ihm so gut, dass er sie später nochmals in seinem Opern-Einakter „Blue Monday Blues“ verwendete. „Ich finde das Stück bezaubernd und liebenswürdig“, schrieb Gershwins Bruder Ira 1968, als der Quartettsatz postum im Druck erschien. So erhielt die Welt ein zweites Wiegenlied aus der Feder des amerikanischen Komponisten, das neben seinem berühmten „Summertime“ durchaus bestehen kann.